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Die Future Thinking 2019

Die Future Thinking 2019!

 

 

 

Die Organisatoren der „Future Thinking 2019“ gehen den allgemeinen Kongress-Trend mit und beschränken sich auf einen intensiven Tag mit Abendveranstaltung. Dabei wird traditionell der deutsche Rechenzentrumspreis in verschiedenen  Kategorien verliehen.

 

Als Location haben sich die Organisatoren von DC-CE und marconing etwas Besonderes einfallen lassen. Nachdem die letzten Jahre die Veranstaltung im Darmstädter Zentrum stattfand, fanden sich die Teilnehmer dieses Jahr zwischen Wiesbaden und Frankfurt am Chamäleon Beach direkt am Main wieder. In einem Zelt mit ca. 2.000 qm fanden 40 Ausstellerfirmen mit ca. 80 Mitarbeiter und ca. 150 Teilnehmern Platz.

 

Dr. Patrik Kramer, Keynote-Speaker am Vormittag, beleuchtete das Thema Digitalisierung aus der Perspektive der Medizin und des medizinisch Machbaren. In seinem Vortrag „Das ist nur der Anfang – Die digitale Transformation des Menschen.“ spannte der Biohacking-Coach den Bogen vom Hollywood der frühen 70er Jahre (TV-Serie: Der 6 Millionen Dollar Mann) zu den heutigen Tech-Avantgarde-Künstlern wie z.B. Neil Harbisson. Mit Ihren körpereigenen digitalen Implantaten provozieren Sie und setzen sich kreativ mit dem Thema „Cyborg“ auseinander. Durch teilweise eigenentwickelte Technik kompensieren sie verlorengegangene oder nie vorhandenen Sinne wie Farbvielfalt oder Ultraschall-Wahrnehmung am Hinterkopf. Bei der Frage, wo sich die Grenze befindet, wird es teilweise philosophisch und eine gesellschaftspolitische Diskussion ist von Nöten. „Blinde können sehen, Taube können hören und Lahme können gehen“ – Diese Worte hört man ab heute nicht mehr nur in der Kirche, sondern auch, wenn es um den medizinischen Digitalisierungs-Fortschritt geht!

 

 

 

In Kooperation mit dem ECO-Verband fand am Nachmittag ein politisch orientiertes Diskussions-Panel statt. In einem Impuls referierte der Digitalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag Tobias Eckert nicht nur über die infrastrukturellen Herausforderungen sondern auch über schon bewirkte Erfolge. ECO-Vorstand Alexander Raabe moderierte im Anschluß  die Diskussionsrunde, die von folgenden Personen vervollständigt wurde:

 

Joachim Astel (Vorstand Noris Network); Günter Eggers (Head of public Sector; e-shelter); Mareike Jacobshagen (Marketing Manager; Interxion); Dr. Bela Waldhauser (CEO Telehouse).

 

In diesem Panel sah sich der Vertreter der Politik einer „Allianz zur Stärkung Digitaler Infrastrukturen in D“ ausgesetzt. Nachdem die Vertreter der Privatwirtschaft löblich herausstellten, dass das Bundesland Hessen im Gegensatz zum Bund mit der Etablierung eines eigenen Digitalministerium schon die Wichtigkeit des Themas erkannt hat, war es mit der Harmonie im Panel vorbei.

 

Dr. Waldhauser stellte die Bedeutung der Allianz in den Vordergrund deren Aktivität immer noch am Anfang steht. Wenige Politiker hätten sich im persönlichen Gespräch von der Wichtigkeit der Digitalisierung für den Standort Deutschland überzeugen lassen.  

 

Frau Jacobshagen stellte fest, dass es im deutschen Mittelstand sehr erfolgreiche Player in der Digitalwirtschaft gibt, auch wenn es die globalen Marktführer nicht nach Deutschland ziehen wird. Nur 4% der weltweiten Daten werden in D gehostet.

 

Auf die Frage von Moderator Raabe „Warum sind deutsche RZ besonders sicher?“ folgerte Herr Eggers, dass die Anforderungen an RZ vom BSI sehr hoch seien und deutsche RZ im Vergleich hohen Managementprozessen und technischen Anforderungen genügen müssen. Rechenzentren wurden vom Status in Deutschland mit in die Kategorie „kritische Infrastrukturen“ aufgenommen – im Gegensatz zur EU. Mit diesem Status sind die Anforderungen an Sicherheit noch einmal gestiegen.

 

Den Ball des „Fachkräftemangels“ gab der Politiker Eckert mit den Worten „Sie müssen für attraktive Arbeitsplätze sorgen“ an die Teilnehmer der Privatwirtschaft zurück.

 

Alexander Raabe glättete geschickt die Wogen indem er zum Abschluss den fortwährenden Dialog in den Vordergrund stellte. Nur Zusammen und mit dem entsprechenden zeitlichen Druck wird D vom digitalen Entwicklungsland zu den Führungsländern aufschließen können. Know-How und Technik sind vorhanden! …noch!